Endlich Sommer, der Schnee ist getaut und es ist lange hell: Zeit, wieder ins Karwendel zu fahren, wo die großen Bergtouren warten.

Wir übernachten auf unserem Lieblingscampingplatz am Achensee, von dem aus wir schon alle möglichen Bergtouren sowohl im Rofangebirge als auch im Karwendel unternommen haben.

Vorbei an Almen und Wasserfällen auf das Sonnjoch

Heute haben wir uns mit dem 2457 Meter hohen Sonnjoch einen mächtigen Gipfel ausgesucht. Er befindet sich im östlichen Karwendel und ist der höchste Berg der Sonnjochgruppe.

Vom Achensee ist es nicht weit bis zur Mautstraße (7 €/Stand 2024) hinein ins großartige Falzthurntal. Hier stellen wir am Parkplatz vom Gasthaus Gramai unser Auto ab.

Umgeben von der großartigen Karwendelkulisse spazieren wir zunächst am Gasthof und urigen Almhütten vorbei weiter ins Tal hinein.

Nach einer Weile folgen wir den Schildern nach rechts Richtung „Gramaialm Hochleger/Sonnjoch“. Dann geht es über einen Bach und der Weg wird deutlich steiler.

Wir kommen an zwei Wasserfällen vorbei.

Nach 1,10 Stunden erreichen wir Gramaialm Hochleger (1750 m). Hier kann man in den Sommermonaten einkehren. Das heben wir uns für den Rückweg auf.

Gramainalm Hochleger im Karwendel

Wir laufen an der Alm vorbei und halten uns dann rechts (Wegweiser „Sonnjoch“). Der Pfad leitet uns über eine grasige Almfläche zunehmend nach oben und auf die hintere Seite des Berges.

Nun erreicht der Weg eine Latschengasse und schlängelt sich in mehreren Kehren weiter hinauf.

Allmählich wird die Landschaft karger und der Weg steiniger. Er ist durchweg gut markiert, jetzt aber stellenweise auch mühsam und steil. Ein paar Wolkenfelder ziehen auf, aber es bleibt trocken und der Fels ist griffig und gut zu gehen.

Und dann plötzlich der Moment: Die Wolkendecke reisst auf.

Jetzt ist es nicht mehr weit, das Ziel ist schon zu erkennen.

Über Schotter, Blöcke und eine plattige Rampe (bergab etwas unangenehmer) steigen wir dem Sonnjoch-Gipfel entgegen.

Nach etwas weniger als 3 Stunden stehen wir am Gipfelkreuz. Die Sicht ins Tal bleibt uns heute verwehrt, dafür ist die Stimmung hier oben – hoch über den Wolken und in der Sonne – etwas ganz Besonderes.

Gipfelkreuz Sonnjoch
Gipfelkreuz Sonnjoch, 2457 Meter hoch.

Nach der Gipfelrast geht es zurück. Der Abstieg gleicht dem Aufstieg und dennoch hält er noch eine Überraschung für uns parat. Denn plötzlich sehen wir rechts neben dem Wanderweg, gar nicht so weit weg von uns, zwei Steinböcke. Ein Einheimischer erzählt uns, dass die hier oft zu sehen sind und sie keine Angst vor den Menschen haben, da ihnen ja nichts geschieht. Herrlich!

Steinböcke am Sonnjoch

Wir verabschieden uns von den Steinböcken und steigen weiter ab. Die Wolken lichten sich und es tun sich nun auch großartige Ausblicke rechts hinunter zum Großen Ahornboden auf. Ein traumhaft schönes Fleckchen Erde, vor allem wenn sich im Herbst die 2300 Ahornbäume verfärben.

Blick zum Großen Ahornboden

Wir erreichen nach 1,30 Stunden wieder den Gramaialm Hochleger und kehren jetzt ein.

Dann geht es an den finalen Abstieg und zum Parkplatz zurück.

Fazit: Großartige Bergtour in schönster Karwendelkulisse

Die Bergtour auf das Sonnjoch ist lang und anstrengend, die technischen Schwierigkeiten halten sich aber in Grenzen. Trittsicherheit ist im oberen Bereich notwendig, der Steig ist aber nie wirklich ausgesetzt. Die ganze Zeit in herrlicher Karwendellandschaft unterwegs, sind die Aufstiegsmühen schnell vergessen – und am Ende wartet mit der Gramaialm auch noch eine gemütliche Einkehr. Besser geht’s nicht.

Höhe „Sonnjoch“: 2457 m
Höhenmeter: 1185 hoch, 1187 runter
Kilometer: 12,10
Zeit bis zum Gipfel: 2,50 h
Gesamtzeit (inkl. Pausen): 5,50 h

 

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