Irland ist eine Insel voll herber Schönheit und einzigartiger Landschaft.

Dank des Klimas wächst und gedeiht das Gras das ganze Jahr, was Irland den Spitznamen „Grüne Insel“ beschert.

Wir wollen unseren Aufenthalt mit einer Tour auf den höchsten Berg Irlands krönen: den 1039 Meter hohen Carrauntoohil.  Er liegt im Südwesten der Insel im County Kerry.

Für die Besteigung wählen wir als „Basecamp“ die Unterkunft in „Cronin’s Yard“. Das Camp liegt idyllisch mitten in der wunderbaren Natur und bietet eine preisgünstige Übernachtungsmöglichkeit. Da wir kein Zelt haben, mieten wir uns ein Schlaffass (60 €/Stand 2022). Zuvor kaufen wir noch einige Lebensmittel ein, um für zwei Tage versorgt zu sein.

Camp Cronin's Yard

Das Camp verfügt über ein kleines Restaurant, welches tagsüber geöffnet ist und Snacks und Getränke verkauft. Es gibt außerdem eine Gemeinschaftsküche, auch Duschen und Toiletten sind vorhanden.

Über die „Teufelsleiter“ auf den Carrauntoohil (1039 m)

Nach der Nacht im gemütlichen Schlaffass, starten wir am nächsten Morgen kurz nach 9 Uhr. Wir planen den Auftstieg über die sogenannte „Teufelsleiter“ und sind gespannt, was uns da erwartet. Es ist bewölkt, aber es regnet nicht – zum Glück! Ein Schild weist den Weg, der über zwei Brücken in ein großes Tal hineinführt.

Wir folgen dem breiten Schotterweg, der zunächst kaum Steigerung aufweist. Zahlreiche Schafe beobachten uns interessiert vom Wegesrand.

Die markante Gipfelpyramide des Carrauntoohil ist schon jetzt gut auszumachen. Zwar ist der Berg nur 1039 Meter hoch, aber wir starten auf einer Höhe von nur 150 Metern, haben also einiges vor uns.

Auf dem Weg zum Gipfel Carrauntohil.

Es hat in den letzten Tagen oft geregnet, der Weg ist nass. An einer Stelle helfen große Steinsbrocken über einen breiteren Fluss hinweg.

Die Landschaft ist rau und einmalig schön. Wir passieren die zwei Seen Lough Gouragh und Lough Callee. Jetzt sind wir etwa vier Kilometer gelaufen, haben aber gefühlt noch gar nicht so viele Höhenmeter zurückgelegt.

Das soll sich nun ändern. Wir stehen am Fuß der berüchtigten „Devil’s Ladder“ (Teufelsleiter) auf knapp 690 Metern Höhe. Vor uns liegt eine etwa 200 Meter hohe und steile Rinne aus Steinen und Geröll: Sie gilt als unpassierbar, wenn zu viel Wasser hinunterfließt. Wir haben Glück, zwar sind die Steine nass, aber sonst ist der Weg gut begehbar.

Devils Ladder, Teufelsleiter

Die letzten 100 Höhenmeter sind nochmal besonders steil – es ziehen jetzt auch immer mehr Wolken auf.

Teufelsleiter in Irland

Dann ist die Teufelsleiter geschafft. Wir gelangen auf ein steiniges Hochplateau und drehen nach rechts ab.

Es ist nun nicht mehr weit. Auf gut erkennbarem Steig erreichen wir den 1039 Meter hohen Carrauntoohil, den höchsten Berg Irlands. Er liegt mitten im Gebirge der Macgillycuddy’s Reeks, wo sich auch die zwei anderen Gipfel über 1000 m befinden.

Gipfelkreuz auf dem Carrauntoohil

Die dichte Wolkendecke lockert ab und an kurz auf, so dass wir immer wieder ein paar schöne Ausblicke erhaschen können.

Nach der Gipfelrast geht es an den Abstieg. Da der Nebel wieder dichter wird und wir den möglichen Alternativweg nur schwer ausmachen können, entscheiden wir uns für den bekannten Weg über die Teufelsleiter.

Jetzt heißt es also nochmal volle Konzentration: Der Abstieg ist unangenehm und man muss gut aufpassen, nicht auszurutschen.

Dann öffnet sich die Wolkendecke und es offenbart sich ein herrlicher Ausblick über die Seenlandschaft und in das weite Tal.

Blick hinab zu den Seen Lough Gouragh und Lough Callee in Irland

Auf bekanntem Weg geht es nun entspannt zurück nach Cronin’s Yard. Das kleine Lokal hat jetzt geöffnet, wir stärken uns mit Karottensuppe und Getränken und freuen uns über diese einmalige Bergtour auf den Carrauntoohil.

Fazit: Einsame Bergtour durch Landschaft voll herber Schönheit

Die Bergtour auf den Carrauntoohil ist abwechslungsreich und führt durch eine herb-schöne Landschaft, die ihresgleichen sucht.

Der Auf- und Abstieg über die Teufelsleiter ist allerdings schwer, man sollte Trittsicherheit und Kondition mitbringen. Gute Bergschuhe sind unerlässlich. Die Begehung der Wege mit Hunden ist verboten, darauf weist ein Schild gleich zu Beginn hin. Die Möglichkeit, im nahen Camp zu übernachten, hat uns besonders gut gefallen. So ist man am nächsten Morgen früh dran und hat genügend Zeit für die Tour.

Höhe „Carrauntoohil“: 1039 m
Höhenmeter: 930 hoch, 930 runter
Kilometer: 14,10
Zeit bis zum Gipfel: 2,30
Gesamtzeit (inkl. Pausen): 5,30