Wunderschöne Inseln, malerische Küstenstädte und tiefblaues Meer: Natürlich, das ist Kroatien. Doch das Land hat noch einiges mehr zu bieten. Sowohl in Istrien, als auch in Dalmatien gibt es für Wanderer und Bergsportler viele lohnende Ziele und zum Beispiel im Velebit-Gebirge auch einige anspruchsvolle Unternehmungen.
Für die Tour auf Kroatiens höchsten Berg, die Dinara (1831 m), verlassen wir das Küstengebiet und fahren ins Landesinnere. Wir übernachten in einer Frühstückspension in der kleinen Stadt Knin, damit wir am nächsten Tag schnell den Ausgangspunkt erreichen.
Die Tour startet am Weiler Glavas, wo sich auch einige Parkmöglichkeiten befinden. Bei einem privaten Haus hängt ein Schild, dass man hier übernachten kann (Stand September 2024).
Ein gut sichtbarer Wegweiser „Dinara“ hilft, den Einstieg zu finden. Bei der „Container-Hütte“ gibt es weitere Parkplätze. Der Weg ist nicht zu verfehlen und leitet uns allmählich hinauf bis zur Burgruine Gradine. Hier rechts vorbei, bis man in einer Höhe von 1000 Metern zu einer Quelle kommt.

Wir lesen im Reiseführer, dass man den Weg nicht verlassen soll, da man sich im Grenzgebiet zu Bosnien befindet und mit Minen gerechnet werden muss. Anfangs haben wir noch ein leicht mulmiges Gefühl deswegen, aber das gibt sich mit der Zeit. Der Weg zieht stetig, aber nie richtig steil bergauf. Vor nicht langer Zeit muss es hier gebrannt haben, die verkohlten Baumreste sind noch überall zu sehen.

Nach etwa 1,40 Stunden erreichen wir eine kleine Schutzhütte. Hier zieht der Weg nach links ab und wir vermuten, weit in der Ferne nun schon den Gipfel zu erkennen.

Wir befinden uns jetzt auf einer imposanten Karsthochfläche und haben bereits hier wunderbare Blicke ins Tal und hinüber nach Bosnien-Herzegowina. Der Weg führt stetig bergauf, manchmal steil, dann wieder weniger steil. Wir durchqueren ein kleines Wäldchen und stehen dann dort, wo wir dachten, dass wir den Gipfel erreichen. Jetzt erst erkennen wir, dass der Gipfel noch nicht zu sehen ist. Wir folgen weiter den rot-weißen Wegmarkierungen, die bei guter Sicht nicht zu verfehlen sind.

Schließlich erreichen wir eine Kammhöhe und erblicken nun tatsächlich in nicht allzu weiter Ferne unser Ziel. Am Ende passieren wir noch eine Latschengasse (wie bei uns in den Alpen) und kurz darauf stehen wir auf dem höchsten Berg von Kroatien. Ein großes Kreuz und ein roter Gipfelpavillon (oft auch mit Buch) zieren den Gipfel. Der Blick reicht weit und bei gutem Wetter ist der Perucko-See und sogar der Velebit-Gebirgszug zu erkennen.
Wir lassen uns unsere Gipfelbrotzeit schmecken und begeben uns dann nach ausgiebiger Rundumschau wieder auf den Abstieg. Im Grunde gleicht der Abstieg dem Aufstieg mit einer kleinen Variante, die man auf der Karsthochfläche einschlagen kann, um dann wieder auf den Weg – vorbei an der Quelle und der Burgruine – zu gelangen und nach Glavas zurückzukehren.

Fazit: Lange und herrlich einsame Bergtour auf den höchsten Gipfel Kroatiens
Die Tour auf die Dinara ist technisch nicht schwierig, aber sie erfordert Kondition. Es gibt keine Einkehr und wenig Schatten, daher sollte man genügend Wasser dabeihaben. Bei schlechter Sicht oder dem berüchtigten Bora-Wind in Kroatien sollte man auf die Tour besser verzichten.
Höhe „Dinara“: 1831 m
Höhenmeter: 1330 Meter hoch, 1330 Meter runter
Kilometer: 16,6
Zeit bis zum Gipfel: 3,20 h
Gesamtzeit (inkl. Pausen): 6,20 h
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