Das Bergmassiv der berühmten Sellagruppe ist ein Blickfang. Der plateauförmige Bergstock liegt inmitten der Dolomiten, die von der UNESCO zum Welterbe erklärt wurden.

Schon oft haben wir seinen Anblick von unten bestaunt – diesmal wollen wir da hinauf.   

Vom Parkplatz am Pordoijoch auf den Piz Boè

Unser Ziel ist der höchste Berg der Sellagruppe, der Piz Boè (3152 m). Wir wollen ihn uns ohne Seilbahnunterstützung erarbeiten. Das Auto stellen wir am großen Parkplatz am Pordoijoch (2239 m) ab. Wegmarkierungen zeigen die Richtung an.

Auf einem schönen Weg steuern wir Richtung Sella. Noch ist es grün um uns herum.  

Dann ändert sich die Beschaffenheit des Weges und geht in ein Geröllfeld über. Mühsam kämpfen wir uns den steilen Hang nach oben und nähern uns schließlich dem Durchschlupf auf das Plateau.

Oben angekommen, erreichen wir mit der Hütte Forcella Pordoi (2849 m) die einzige Einkehrmöglichkeit der heutigen Tour. 100 Höhenmeter über ihr befindet sich der Sass Pordoi (2950 m). Hier kommt die Seilbahn aus dem Tal an. Dementsprechend groß ist der Trubel jetzt. Der Piz Boè gilt als leichtester 3000er der Dolomiten. Nutzt man zudem noch die Seilbahn, hat man nur 300 Höhenmeter zu bewältigen.

Wir folgen einem bequemen Weg und sehen nun sogar schon unseren Gipfel.

Es ist faszinierend: Kein einziges Blümchen wächst hier oben, die Landschaft ist vollkommen karg.

Wir folgen einem Linksbogen bis zum Sattel vor dem Piz Boè.

Dann wird es nochmal steiler. Über Felsstufen und an manchen Stellen mit Seilversicherung steigen wir dem Gipfel entgegen.

Geschafft! Wir stehen auf dem großartigen Gipfel und einzigen 3000er der Sellagruppe, dem Piz Boè (3152 m). Das Gipfelkreuz ist mit Gebetsfahnen dekoriert.

Gipfelkreuz auf dem Piz Boè

Was für eine Aussicht! Im Süden blicken wir zur schneebedeckten Marmolata (3343 m).

Für den Abstieg folgen wir dem Nordgrat und steigen hinab in eine Scharte. Der Weg wird steiler und über ein paar Stufen und eine seilversicherte Stelle geht es hinab zur Boèhütte (2873 m), die wegen Renovierung gerade geschlossen ist.

Weiter geht es auf dem Weg 627 zu einem Sattel. In einem Rechtsbogen queren wir die Geröllmulde des Vallon del Fos und erreichen dann wieder die Hütte Forcella Pordoi, wo wir kurz einkehren.

Im Anschluß daran geht es für uns auf dem bekannten Weg zurück zum Parkplatz.

Fazit: Einmalige Bergtour auf den leichtesten 3000er in den Dolomiten

Wer die Einsamkeit sucht, ist hier fehl am Platz. Zu leicht ist der Aufstieg auf den berühmten Dolomitengipfel. Dank des schönen Wetters war auch bei uns einiges los. Aber die Landschaft, der abwechslungsreiche Weg und die traumhaften Ausblicke haben mehr als entschädigt. Etwas Trittsicherheit sollte man im oberen Bereich mitbringen und bei unsicherem Wetter ganz auf die Tour verzichten.     

Höhe „Piz Boè“: 3152 Meter
Höhenmeter: 951 hoch, 951 runter
Kilometer: 10,6
Zeit bis zum Gipfel: 2,25 h
Gesamtzeit (inkl. Pausen): 5,40 h

Download file: piz_boe_2020.gpx