Die Hohe Tatra ist das kleinste Hochgebirge der Welt. Sie gehört zu zwei Dritteln zur Slowakei und zu einem Drittel zu Polen. 24 Gipfel sind über 2500 Meter hoch.

Das 27 Kilometer lange Gebirge ist der höchste Teil der Karpaten und Heimat unzähliger Tiere, die hier ideale Lebensbedingungen vorfinden. Dazu gehören Gämsen, Luchse, Wölfe, Murmeltiere, Steinadler, Braunbären und viele mehr. Die Hohe Tatra ist ein Naturschutzgebiet der höchsten Kategorie und seit 1949 streng geschützt. Es dürfen keine Seilbahnen gebaut werden und die Hütten werden von Sherpas beliefert. Sie gehören zu den letzten Sherpas in Europa.

Ich war als Kind schon einmal in der Hohen Tatra und wollte schon länger wieder mal her. Das Gebiet soll touristisch gut erschlossen, aber auch noch nicht komplett überlaufen sein. Von München aus sind es über 800 Kilometer bis in die Hohe Tatra.

Unser Plan ist, in sechs Tagen die Hohe Tatra von Ost nach West zu durchqueren und am Schluss den Rysy zu besteigen. Mit 2499 Metern ist er der höchste Berg Polens.

Wir haben die Tour über den DAV-Summit-Club gebucht und werden in einer 10-köpfigen Gruppe unterwegs sein. Die Reise beginnt in Wien, wo unser slowakischer Bergführer Marek uns abholt und wir mit einem Kleinbus knapp 400 Kilometer bis nach Poprad in die Hohe Tatra fahren.

Tag 1: Vom Bahnhof Tatranska Lomnica zur Hütte Chata pri Zelenom Plese

Von unserem Zimmer im Hotel Tatra in Poprad können wir die Hohe Tatra sehen, die hohen Gipfel sind in Wolken gehüllt. Der Wetterbericht sagt für die nächsten Tage unbeständiges Wetter voraus. Wir beschließen, uns darüber aktuell keine Sorgen zu machen.

Denn jetzt gibt es erstmal ein reichhaltiges Frühstücksbuffet. Für unterwegs bekommen wir noch ein üppiges Lunchpaket und Wasser. Unsere Rucksäcke mit dem Gepäck für sechs Tage sind nun prall gefüllt.

Von Podrad starten wir anschließend mit einem Zug, der aus nur einem Wagen besteht und erreichen schon nach weniger als 30 Minuten den Bahnhof in Tatranska Lomnica (850 Meter), den ersten Luftkurort in der Hohen Tatra. Hier beginnt unser 6-tägiges Abenteuer, einmal von Ost nach West durch die Hohe Tatra zu laufen. Wir starten um kurz vor 9 Uhr, es nieselt leicht und wir ziehen die Regensachen an. Der Weg ist breit und anfangs nur wenig steil.

Der Steig wird schmaler und gegen Mittag erreichen wir eine herrliche Hochfläche und den malerischen Velke Biele Pleso (weißer See). Wir sind jetzt auf 1610 Metern Höhe und die beeindruckenden Gipfel der Hohen Tatra ragen eindrucksvoll um uns herum in die Höhe.

Die Blumenpracht ist herrlich – der Ort wie gemacht für eine ausgiebige Mittagspause. Auch die Regenwolken haben sich inzwischen verzogen. Das Wetter ändert sich hier sehr schnell, wie wir auch in den nächsten Tagen noch öfter erleben werden. Unser Lunchpaket offenbart eine Überraschung. Ein großes Schnitzel zwischen zwei Scheiben Brot. Verdammt lecker.

Zur ersten Hütte ist es dann nicht mehr weit. Wir passieren einen weiteren malerischen See.

Nach knapp 45 Minuten erreichen wir unsere erste Unterkunft, die Chata pri Zelenom Plese (Hütte am grünen See).

Sie liegt in einem Talschluss und ist von Bergen umgeben. Die Umgebung ist einmalig und am Nachmittag bleibt noch genügend Zeit, die Gegend ohne Rucksack zu erkunden.

„Chata pri Zelenom Plese“: 1551 Meter
Höhenmeter: 813 hoch, 135 runter
Kilometer: 12,02
Gesamtzeit (inkl. Pausen): 5,45 Stunden

Tag 2: Auf die Jahnaci Spitze und zur Zamkovského Chata

Reiner und ich haben in unserem 10-Bett-Zimmer gut geschlafen. Die ganze Gruppe und unser Bergführer Marek haben hier bequem Platz gefunden. Heute wartet eine sehr lange Etappe auf uns, zum Glück wissen wir am Morgen noch nicht, wie lang sie am Ende wirklich dauern wird.

Nach dem Frühstück steht unser erster Gipfel auf dem Programm. Alle freuen sich darauf und sind motiviert. Der Steig startet direkt hinter der Hütte und zieht steil die Bergflanke hinauf. Anfangs noch umgeben von üppiger Vegetation, wird diese bald spärlicher. Der Himmel ist blau und dann sehen wir unweit des Steigs unsere erste Tatra-Gams. Neugierig neigt sie den Kopf und schaut, wer hier ihr Revier betritt.

Hoch oben ist der Gipfel schon zu erkennen, der Weg ist schmal und leitet zu einer seilversicherten Passage. Mit Hilfe von Ketten und Seilen überwinden wir die steinigen und zum Teil ausgesetzten Stellen und steigen eine steile Rinne hinauf.

Auch bei den letzten Metern zum Gipfel braucht man die Hände, um emporzuklettern. Nach 2,30 Stunden erreichen wir schließlich die 2229 Meter hohe Jahnaci Spitze und genießen einen famosen Ausblick. Sogar der Rysy ist von hier aus zu erkennen.

Auf gleichem Weg geht es schließlich zur Chata pri Zelenom Plese zurück. Wir sind jetzt schon fünf Stunden unterwegs, haben aber noch nicht mal die Hälfte des Tagesprogramms absolviert.

Nach einer ausgiebigen Pause geht es kurz nach 13 Uhr weiter. Unser nächstes Ziel ist der Sattel pod Svišťovkou auf 2020 Metern. Den Aufstieg haben wir am Vortag schon sehen können. In unzähligen Serpentinen windet er sich steil hinauf.

Oben angekommen, kann man in nur fünf Minuten die 17 Meter höhere Murmeltierspitze („Veľká Svišťovka“) erklimmen, einen weiteren Tatra-Gipfel.

Wir befinden uns jetzt am rot markierten Wanderweg Tatranská magistrála, dem wir auch in den nächsten Tagen noch folgen werden. Im Tal ist die Stadt Podrad zu erkennen, wo wir gestartet sind. Die großen Anstiege für heute sind geschafft, dennoch sind wir noch lange nicht da.

Wir folgen der Magistrale, immer wieder geht es über Blockwerk aus Granitgestein. Im stetigen Auf- und ab erreichen wir nach zwei Stunden die Bergstation der Lomnitzer Spitze. Von hier aus kann man mit einer Luftseilbahn auf den 2634 Meter hohen Berg schweben, den dritthöchsten Berg der Slowakei. Der Gipfel ist der höchste permanente Arbeitsplatz des Landes.

Unsere heutige Übernachtung ist nun noch eine Stunde entfernt. Der Weg ist komfortabel und gut angelegt und führt uns fortlaufend abwärts und wieder zurück in den Wald, wo wir um 18.45 Uhr endlich unsere Unterkunft für die nächsten zwei Tage, die Zamskovsheho Hütte, erreichen.

Zum Abendessen gibt es für uns leckere Knoblauchsuppe und Gulasch mit Knödel. Ausreichend Duschen gibt es in der neu renovierten Hütte auch und so sind die Lebensgeister nach dem langen Tag schnell wieder geweckt.

„Zamskovsheho Hütte“: 1475 Meter
Zeit bis „Jahnaci Spitze“ (2229 Meter): 2,25 Stunden
Höhenmeter: 1260 hoch, 1351 runter
Kilometer: 15,01
Gesamtzeit (inkl. Pausen): 11,20 Stunden

Tag 3: Über den Sattel Priecne Sedlo zur „Räuberhütte“

Der Wetterbericht für den heutigen Tag verheißt nichts Gutes. Bepackt mit leichtem Tagesrucksack starten wir 8 Uhr zu unserer heutigen Rundtour weit hinein in das nächste Tal der Hohen Tatra.

Bald verlassen wir den Pfad im Wald und steigen steil über Felsen und Blockwerk hinauf. Wir erreichen nach zwei Stunden die an einem Bergsee gelegene Teryho Hütte auf 2015 Metern. Ihr Name erinnert an den Bergsteigerpionier Edmund Téry.

Die Kulisse rund um die Hütte ist hochalpin. Nach einer Teepause in der warmem Stube setzen wir unseren Weg fort. Er zieht steil an und schon bald rückt unsere Passüberquerung in Sichtweite.

Dicke Wolken schieben sich immer mal wieder in die Gipfel, aber es tröpfelt nur ab und zu und wir beschließen, unseren Weg fortzusetzen.

Dann erreichen wir den Einstieg hinauf zum Pass.

100 Meter geht es hier steil hinauf, der Anstieg ist mit Steighilfen, Trittbügeln und Ketten gesichert, gilt aber als anspruchsvoll und schwer. Ich bleibe dicht hinter Marek und beobachte, wie er seine Tritte setzt. Nach aufregenden 25 Kletterminuten erreichen wir 12 Uhr den Priecne Sedlo auf 2352 Metern.

Es öffnet sich ein atemberaubender Blick in das nächste Tal. Der Abstieg auf der anderen Seite ist leichter, aber auch nochmal seilversichert. Über viel loses Geröll geht es hinab. Jeder Tritt muss sitzen. 

Ganz kurz lässt sich jetzt sogar die Sonne blicken. Auch Gämsen sehen wir wieder, sie sind überhaupt nicht scheu und nur wenige Meter neben unserem Weg. Von Anfang November bis Ende Juni sind die Wanderwege für Touristen gesperrt – auch deshalb sind die Bedingungen für die vielen Tiere in der Tatra ideal.

Über Blockwerk führt unser Weg schließlich weiter zur Räuberhütte „Zbojnicka“ auf 1960 Metern. Ein Regenguss setzt ein und wir sind froh, die trockene Hütte zu erreichen.

Nach der Einkehr geht es für uns wieder hinab. Der Weg ist gut angelegt, die Landschaft herrlich und so erreichen nach 2,5 Stunden eine Kreuzung und den tiefsten Punkt des Tages (1285 Meter). Hier halten wir uns links und vorbei an einem Wasserfall steigen wir nochmal knapp 200 Höhenmeter auf zu unserer schönen Zamskovsheho Hütte. Erneut geht mit knapp 19 Kilometern eine beeindruckende aber auch wieder lange Tagesetappe zu Ende.

Zeit bis „Priecne Sedlo“ (2352 Meter): 4 Stunden
Höhenmeter: 1122 hoch, 1109 runter
Kilometer: 18,86
Gesamtzeit (inkl. Pausen): 9,20 Stunden

Tag 4: Von der Zamskovsheho Hütte zur Popradske Pleso Hütte

Heute heißt es Strecke machen, ein großes Teilstück der Tatranská magistrála wartet auf uns. Zum Frühstück gibt es ein großes Rührei, wer mag. Das ist gut, wir brauchen Kraft.

Zunächst zurück zu dem Wasserfall von gestern und zu der ältesten Hütte der Hohen Tatra, die Rainerrova Chata (1301 Meter). Die Stube ist winzig klein und man kann sich hier mit Verpflegung eindecken. 

Dann weiter zur großen Bergstation Hrebienok, wo wir erneut auf die Tatranská magistrála gelangen. Im stetigen Auf- und ab und immer mit herrlichen Ausblicken links ins Tal kommen wir gut voran. 12 Uhr erreichen wir das große Berghotel Sliezky Dom auf 1670 Metern. Eindrucksvoll ragt hinter dem Hotel die Gerlachspitze in den Himmel, mit 2654 Metern der höchste Berg der Slowakei. Wer ihn besteigen möchte, braucht eine Genehmigung und muss sich von einem Bergführer begleiten lassen.

Für uns geht es nach einer kleinen Pause weiter auf der Magistrale. Der Weg steigt nun wieder kräftig an und wir erreichen mit dem Batizovske See (1884 Meter) einen weiteren herrlichen Bergsee. Der Wind weht kalt, aber geschützt hinter ein paar Felsen legen wir eine Pause ein.

Der schöne Höhenweg zieht in der Folge nochmal nach oben und führt uns hinauf auf einen Sattel (2039 Meter). Von hier aus ist es nun nicht mehr weit. Ein steiler Serpentinenpfad leitet uns in 45 Minuten hinab ins nächste Tal.

Weit unten sehen wir schon unsere nächste Unterkunft – traumhaft gelegen direkt an einem See. Kurz vor 18 Uhr erreichen wir die Popradske Pleso Hütte auf 1495 Metern, auf der wir erneut zwei Nächte verbringen werden.

„Popradske Pleso Hütte“: 1495 Meter
Höhenmeter: 1054 hoch, 1009 runter
Kilometer: 19,85
Gesamtzeit (inkl. Pausen): 10 Stunden

Tag 5: Wanderung zum größten Bergsee der Slowakei „Velke Hincovo Pleso“

Eigentlich steht heute mit der Besteigung des Rysy der Höhepunkt der Tour auf dem Programm, aber die Wetterprognose ist sehr schlecht. Wir entscheiden, den Rysy einen Tag zu verschieben und heute nur eine kleine Tour zu unternehmen.

Wir frühstücken ausgiebig (das Frühstücksbuffet lässt keine Wünsche offen) und starten auf einem schönen Waldpfad unsere Wanderung in ein herrliches Tal der Tatra. An einem Abzweig können Touristen oder angehende Sherpas, die Training brauchen, freiwillig Güter für die Rysy-Hütte nehmen und hinauftragen. Für 20 Kilogramm gibt es auf der Hütte einen Tee.

Unser Weg heute ist einfach, aber aufgrund des Regens oft auch rutschig. Nach knapp 1,50 Stunden erreichen wir den Velke Hincovo Pleso (1963 Meter), den größten Bergsee der Slowakei.

Regenwolken hängen in den Gipfeln. Auf gleichem Weg geht es anschließend zurück in die Unterkunft. Es gibt hier auch eine Sauna (25 Euro für 1,5 Stunden) – optimal, wenn man einen verregneten Tag so ausklingen lassen kann.

„Velke Hincovo Pleso“: 1963 Meter
Höhenmeter: 473 hoch, 482 runter
Kilometer: 7,53
Gesamtzeit (inkl. Pause): 3,50 Stunden

Tag 6: Gipfeltag Rysy!   

4.20 Uhr klingelt der Wecker. Das Berghotel hat für jeden von uns ein großes Frühstückspaket hergerichtet, welches wir mitnehmen können.   

Zunächst folgen wir eine halbe Stunde dem Weg von gestern durch den Wald bis zu einem Abzweig nach rechts. Jetzt wird es steil, der Weg windet sich in vielen Serpentinen nach oben. Am Horizont sehen wir noch den leicht geröteten Himmel.

Wir erreichen den See Velke Zabie auf 1920 Metern. Wunderschön spiegeln sich die Berggipfel im See.

Von hier aus sehen wir nun auch erstmals den Gipfel des Rysy – auch unser Weiterweg ist gut zu erkennen.

Über Blockwerk, Geröll und felsiges Terrain schrauben wir uns nach oben und erreichen dann die seilversicherten Stellen.

Über Leitern und mit Hilfe von Ketten überwinden wir ein paar felsige Passagen. Es ist nicht schwierig zu gehen, dennoch ist es gut, dass der Wegabschnitt so gut gesichert ist.

Nun ist es nicht mehr weit bis zur Rysyhütte auf 2250 Metern Höhe, sie ist die höchstgelegene Hütte in der Hohen Tatra und der Slowakei. Knapp unterhalb der Hütte ein Schild für eine Bedarfshaltestelle der tschechoslowakischen Kraftverkehrsgesellschaft. Lustig.

Legendär ist der etwas über 100 Meter lange Weg zum Toilettenhäuschen mit Aussicht. Er ist weiß-braun-weiß markiert, eine Anspielung auf die üblichen Wegmarkierungen weiß-rot-weiß oder weiß-blau-weiß. Da das alte Klohäuschen 2023 durch einen Sturm zerstört wurde, wurden jetzt neue Häusschen direkt daneben gestellt.

Von der Rysyhütte sind es noch etwa 45 Minuten bis auf den Gipfel. Zunächst aber noch ein lebensrettender Hinweis…

Ein steiniger Weg zieht steil hinauf zu einem Sattel. Beeindruckende Wolken schieben sich von hinten an die Bergflanke.

Jetzt links haltend auf einem breiten Rücken weiter aufwärts.

Nun haben wir das Gipfelziel fest im Blick.

Ab und an braucht man nun die Hände und so geht es in leichter Kletterei die letzten Meter hinauf auf den Rysy (deutsch: Meeraugspitze), den mit 2499 Metern höchsten Berg Polens. Wir erreichen den Gipfel um 8.40 Uhr und haben Glück, dass um diese Zeit noch nicht zu viele Menschen hier sind.

Marek erzählt uns, dass man sich an Wochenenden den Gipfel oft mit bis zu 200 Bergsteigern teilen muss. Das ist kaum vorstellbar, er ist nicht besonders geräumig.

Zwar schieben sich von polnischer Seite Wolken an den Gipfel und verwehren uns die Aussicht. Aber wir haben das Glück, auf der anderen Seite eine tolle Aussicht zu genießen. Der Blick hinab auf zwei große Bergseen in Polen ist atemberaubend.

Nach den obligatorischen Gipfelfotos geht es auf dem gleichen Weg zurück. Wolken ziehen plötzlich auf.

Auf der Rysyhütte kehren wir jetzt ein und trinken einen Tee. Beim Abstieg kommt uns erneut ein Sherpa entgegen. Die Rysyhütte wird nach wie vor von Lastenträgern versorgt. Es ist unglaublich. Bis zu 100 Kilogramm tragen die Männer auf dem Rücken herauf.  Oft dienen ausgediente Feuerwehrschläuche als Trageriemen. 2004 stellte der Hüttenwirt Viktor Beránek einen Rekord auf, als er eine 122 Kilogramm schwere Last zur Hütte trug. 2018 wurde der Rekord von einem Polen übertroffen, der in sieben Stunden 125 Kilogramm zur Hütte hinauftrug.

Um 12.30 Uhr sind wir zurück an der Popradske Pleso Hütte. Kaum angekommen, setzt der Regen ein. Was hatten wir heute für ein Glück!

Wir warten den Schauer ab und begeben uns dann an den Abstieg. Auf einem gut angelegten Weg geht es noch sechs Kilometer bergab. Wir erreichen unser Ziel Strebske Pleso. Hier, in der höchstgelegenen Ortschaft in der Tatra, endet unsere fantastische Durchquerung des Gebirges. Mit der Zahnradbahn fahren wir ins Tal und ein Zug bringt uns zurück zu unserem Hotel in Poprad.

„Rysy“: 2499 Meter
Zeit bis zum Gipfel: 3,38 Stunden
Höhenmeter: 1097 hoch, 1288 runter
Kilometer: 18,08
Gesamtzeit (inkl. Pausen): 10,28 Stunden

Fazit: Einmalig schöne Mehrtagestour durch ein beeindruckendes Gebirge

91 Kilometer waren wir in den letzten sechs Tagen im kleinsten Hochgebirge der Welt unterwegs. Dabei haben wir 5800 Höhenmeter nach oben und 5300 Höhenmeter nach unten zurückgelegt. Es war großartig! Jede Etappe und Bergtour hat ihren ganz eigenen Charakter, genauso wie die Hütten und deren herrliche Umgebung. Die Natur ist atemberaubend schön, die Wälder dicht und grün, die Blumenvielt gewaltig. Trotz aller Befürchtungen haben wir zum Glück keinen Bär gesehen – dafür neben den zahlreichen Gämsen sogar ein Reh und einen Fuchs. Die Bergtouren erfordern allesamt eine wirklich gute Kondition, denn sie sind zum Teil sehr lang. Einige Passagen sind zudem technisch schwierig, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind hier erforderlich. Zurück im Hotel begutachten wir unsere Bergschuhe, sie sehen mitgenommen aus und die Sohle ist tatsächlich deutlich abgelaufen. Die vielen Stunden über das harte Granitgestein zollen ihren Tribut. Aber das war es wert!

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