Mit einer Fahrzeit von knapp zwei Stunden, brauchen wir von München deutlich länger in den Bayerischen Wald als in die Alpen oder nach Österreich.

Schon oft haben wir gehört, wie schön es dort sein soll – gerade das Gebiet am Großen Arber mit seinen Auerhahnschutzgebieten. Endlich sind auch wir nun hier und man kann es nicht anders sagen: Es ist großartig im Bayerischen Wald!

Von Bodenmais auf den Großen Arber (1455 m)

Wir übernachten in einer Pension in Bodenmais und haben damit das Glück, unser Auto für die Bergtour auf den Großen Arber stehen lassen zu können. Man kann direkt von hier aus starten – und am Ende soll uns sogar noch ein Highlight erwarten.

Wir entscheiden uns für den Aufstieg über die Steigenfelskapelle.

Steigenfelskapelle im Bayerischen Wald

Auf bequemen und breiten Wegen geht es ohne allzu große Steigungen durch die wunderschön verschneite Winterlandschaft. Alternativ kann man auch zu den Rißlochwasserfällen wandern (beeindruckende Eiszapfen überall!) und von dort mit Schneeschuhen aufsteigen. 

Schließlich erreichen wir das Gebiet der idyllischen Buchhüttenschachten. Wir haben hier einen herrlichen Ausblick und treffen Langläufer, die sich eine Pause in der Sonne gönnen.

Buchhüttenschachten

Erstmals zeigt sich der Gipfel des Großen Arbers, allerdings noch ein ordentliches Stück von uns entfernt.

Immer wieder kommen uns jetzt auch Rodler entgegengebraust. Unser Weg mündet in eine beliebte Langlaufstrecke, der wir für ein paar Meter folgen. Bei dem Traumwetter sind viele Langläufer unterwegs. Der Bayerische Wald ist das Langlaufeldorado schlechthin, da es oft schon im November Schnee in den höheren Lagen gibt und die Region als recht schneesicher gilt.

An einem Abzweig, markiert auch mit Auerhahn, biegen wir links Richtung Großer Arber ab.

Ein weiterer Abzweig verweist auf einen Weg zur Chamer Hütte, die wir in nur 10 Minuten erreichen könnten. Auch der Weg herauf von den Rißlochwasserfällen kommt hier an.  

Wir folgen der Beschilderung und nähern uns der Gipfelregion. Immer mehr Skitourengeher sind jetzt unterwegs. Während sich auf der Nordseite des Großen Arbers Pistenanlagen befinden und man klassisch alpin Skifahren kann, ist „unsere“ Seite fest in der Hand der Winterwanderer, Skitourengänger, Rodler und Langläufer.

Nach ein paar letzten Schleifen stehen wir auf dem Großen Arber.

Gipfelkreuz auf dem Großer Arber.

Sein großes Gipfelplateau schmücken ein Gipfelkreuz und zwei markante Radome. Eine Übersichtstafel informiert über die Berge, die man von hier aussehen kann.

Es weht ein kalter Wind, aber der Ausblick ist gigantisch. Er reicht über den gesamten Bayerischen Wald, weit hinein nach Tschechien und bis zu den Alpen. In der Ferne erblicken wir die Berchtesgadener Alpen und den Hochkönig.

Von hier aus könnte man sich auf direktem Weg wieder an den Abstieg begeben. Wir aber wollen noch weiter zum Kleinen Arber (1384 m), den man von hier aus auch schon sehen kann. Dazu passieren wir die Zwieselhütte, wo man windgeschützt eine Pause einlegen kann. Danach folgen wir ein Stück dem bekannten Aufstiegsweg und schließlich den Schildern zur Chamer Hütte. Von der Hütte erreicht man in nur 15 Minuten und einem steilen Pfad den Kleinen Arber. Auch hier gibt es ein Gipfelkreuz. Die Aussicht kann mit der am Großen Arber absolut mithalten, auch ist es nun deutlich einsamer.

Mittlerweile haben wir unsere Grödel angelegt, die bei vereisten Stellen enorm hilfreich sind. Mit einem Ausblick zurück zum Großen Arber, geht es nun auf gleichem Weg zurück zur Chamer Hütte.

Wir kehren ein und erkundigen uns nach den Schlitten (Leihgebühr 9 € / Stand Dezember 2024), die man hier ausleihen kann. Man bekommt noch erklärt, wo man den Rodel im Tal abstellen kann.

Chamer Hütte

Und schon beginnt der Rodelspaß. Knapp 7,5 km lang ist die perfekt präparierte Bahn, die etwas oberhalb von Bodenmais und unweit unserer Pension endet. Und so endet die Tour mit einem weiteren Highlight und richtig viel Spaß.

Fazit: Absolut lohnende Wintertour in einer traumhaft verschneiten Landschaft

Die Tour auf Großen und Kleinen Arber ist technisch nicht schwierig. Ein paar Grödel sollte man im Rucksack haben, nach Neuschnee sind möglicherweise auch Schneeschuhe zu empfehlen. Viele Bereiche am Großen Arber sind Schutzgebiete für den Auerhahn. Die ausgeschilderten Wege sollte man daher auf keinen Fall verlassen.   

Wer Wintertouren liebt und es gerne etwas einsamer mag, dem sei zudem die Tour auf den Großen Rachel (1453 m) empfohlen (ab Oberfrauenau).

Gipfelkreuz auf dem Großen Rachel.

Sie ist landschaftlich noch schöner und mit nur zwei Metern weniger erklimmt man hier gleich noch den zweithöchsten Berg im Bayerischen Wald.

Höhe „Großer Arber“: 1455 m
Höhenmeter: 960 hoch, 960 runter
Kilometer: 19,29 (davon 7,5 km mit Schlitten)
Zeit bis zum Großen Arber: 2,40
Weiterweg bis zum Kleinen Arber: 1 h
Gesamtzeit (inkl. Pausen): 5,40

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