Schon der Landeanflug auf Madeira ist Abenteuer pur. Zwar wurde die Landebahn in den letzten Jahren etwas verlängert, aber der Flughafen gehört immer noch zu den gefährlichsten der Welt.
Die portugiesische Insel liegt im Atlantik, etwa 737 km westlich von der marokkanischen Küste entfernt.
Madeira ist für Wanderer und Naturliebhaber ein Eldodaro. Die Landschaft hat vielerorts Hochgebirgscharakter und unzählige Wanderwege durchqueren die grüne Insel, die aufgrund ihrer Flora oft auch als Blumeninsel bezeichnet wird.
Spektakulärer Höhenweg vom Pico do Arieiro zum Pico de Ruivo
Will man den höchsten Berg der Insel besteigen, hat man verschiedene Möglichkeiten. Wir entscheiden uns für DIE Tour auf Madeira. Vor 50 Jahren hat die Inselverwaltung einen Höhenweg angelegt, der auf spektakuläre Art drei der höchsten Gipfel miteinander verbindet.
Das klingt gut. Nichts wie hin!
Wir starten am Parque Pico de Arieiro (1690 m), wo wir unser Mietauto abstellen. Über eine Treppe erreichen wir schnell auch schon den Pico do Arieiro (1818 m). Eine große weiße Radarkuppel markiert den höchsten Punkt.

Wir folgen nun dem Wegweiser Pico Ruivo (PR 1) und erreichen den Aussichtspunkt Miradouro Ninho da Manta („Bussardnest“).

Jetzt wird der Weg deutlich schmaler. Über eine luftige Treppe geht es hinab.

Die Tiefblicke sind gigantisch und der Weg ist nicht zu verfehlen. An heiklen Stellen ist er sehr vorbildlich mit einem Seil abgesichert.

Wir erreichen einen ersten Tunnel, den 50 Meter langen Pico do Gato und müssen ihn passieren.

Der Höhenweg führt weiter und zieht sich spektakulär durch die Landschaft.

An vielen Stellen ist der Pfad richtiggehend in die Wand eingeschlagen.

Dann folgt ein weiterer 100 Meter langer Tunnel und kurze Zeit später gleich der nächste.

Mit 200 Metern ist er nun der längste der ganzen Strecke und es ist komplett dunkel. Wer eine Kopflampe dabei hat, kann sie jetzt zum Einsatz bringen.
Es folgt ein steiler Aufstieg und man kann jetzt wieder ein gutes Stück des Weges erkennen. Wir passieren nun ein größeres Waldgebiet, in dem die Überreste eines Brandes noch zu sehen sind.

Angekommen an einer Kreuzung, zeigt uns ein Schild die Richtung zum Gipfel. Über ein paar letzte Stufen erreichen wir bald darauf den höchsten Berg Madeiras, den Pico de Ruivo.
Eine Gipfelstatue markiert den höchsten Punkt der Insel auf 1862 Metern.

Der Ausblick von hier oben ist wirklich einmalig. Spätestens jetzt lohnt es sich, auf einen Tag ohne Wolken und mit guter Fernsicht gewartet zu haben.

Für den Rückweg sollte man sich gut stärken, denn es geht auf gleichem Weg wieder zurück. Das hat den Vorteil, dass man den spektakulären Weg jetzt noch einmal erleben kann.

Man weiß ja, was kommt – und doch sieht vieles auf dem Rückweg nochmal anders aus. Und so genießen wir erneut die herrlichen Ausblicke über die Insel, bevor wir am Ende wieder an der Radarkuppel des Pico do Arieiro stehen und kurz darauf den Parkplatz erreichen.
Fazit: Aufregende Tour durch eine spektakulär schöne Landschaft
Die Tour gilt zurecht als „Königsetappe“ auf Madeira. Der Weg ist an vielen Stellen schmal und ausgesetzt, Schwindelfreiheit ist ein Muss. Auf Madeira schlägt oft mittags schon das Wetter um und es ziehen Wolken auf. Man sollte sich also so früh wie möglich auf den Weg machen, zumal es sich auch um eine lange Tour handelt für die man eine gute Kondition mitbringen sollte.
Höhe „Pico de Ruivo“: 1862 m
Höhenmeter: 1275 m hoch, 1275 m runter
Kilometer: 13
Zeit bis zum Gipfel: 3 h
Gesamtzeit (inkl. Pausen): 6,30
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